Gewinnung

UNTER TAGE

Die Verkehrswege unter Tage können eine Länge von 150 bis 180 km pro Grube erreichen, was dem Straßennetz einer Großstadt entspricht. Kilometerlange Förderstrecken verbinden Schacht und Abbauorte. Jedes Bergwerk verfügt über mindestens zwei Schächte, die separat für den Transport von Bergleuten und Material sowie für die Förderung der Rohsalze genutzt werden.

STEINSALZ

Die Steinsalzgewinnung erfolgt zum Großteil durch Bohr- und Sprengarbeit. Mobile Großgeräte mit hoher Leistungsfähigkeit werden hier eingesetzt. Das losgesprengte Steinsalz wird von Schaufelladern zu den Brecheranlagen gefahren.

Bei der auch verwendeten „schneidenden Gewinnung“ werden elektrohydraulisch arbeitende Streckenvortriebsmaschinen eingesetzt. Das hiermit geförderte Steinsalz wird auch mechanisch gebrochen und zu den Brecheranlagen transportiert.

Über Förderbänder gelangt dann das zerkleinerte Rohsalz zum Schacht, wo es über Tage gebracht oder in Vorratsbunkern eingelagert wird.

Kalisalz

In Fördergefäßen wird Steinsalz, dass bei der Kaligewinnung als Rohsalz bezeichnet wird, aus der Grube nach oben gebracht. Anschließend erfolgt über Tage die Feinvermahlung. Je nach Rohsalztyp erfolgt in Produktionsanlagen über Tage die Aufbereitung zu einer einzigartigen Produktvielfalt. Hierzu gehören zum Beispiel Pharmasalz, Bittersalz oder Mineraldünger.

Unter Kali versteht man die Mischung aus verschiedenen Mineralien mit einem hohen Gehalt an Kaliverbindungen. Bedingt durch die Entstehung enthalten die deutschen Lagerstätten als einzige auf der Welt auch den seltenen Kieserit. Dies ermöglicht, die wichtigen Pflanzennährstoffe Kalium, Magnesium und Schwefel gleichzeitig zu gewinnen.

SOLE UND SIEDESALZ

Sole kann aus Salzlagerstätten bergmännisch oder durch Bohrlochsolung gewonnen werden. Sie wird durch Auflösen von bergmännisch gefördertem Steinsalz hergestellt. Mit der Bohrlochsolung von über Tage wird Sole aus Steinsalzlagerstätten gewonnen. Gesättigte Sole ist das Ausgangsprodukt für die Herstellung von Siedesalz.

Die Herstellung von Siedesalz erfolgt durch Eindampfung gesättigter Sole, wobei das Natriumchlorid auskristallisiert. Die Löslichkeit von Natriumchlorid in Wasser steigt mit der Temperatur nur wenig an. Die Verdampfungskristallisation wird daher in der Regel bei Temperaturen von 150°C bis herunter zu 50°C durchgeführt.

Dazu leitet man die Sole in geschlossene Verdampferanlagen. Unter Ausnutzung des Abdampfes aus dem vorgeschalteten Verdampferkessel wird das Wasser bei unterschiedlichen Siedetemperaturen energiesparend verdampft.

NICHT NUR UNTER TAGE

Jeder Bergwerkstandort hat nicht nur einen Abbau unter Tage, sondern natürlich auch technisch aufwändige Produktionsanlagen über Tage. Außerdem gibt es neben der Produktion weitere wichtige Funktionen wie zum Beispiel Logistik mit Bahnbetrieb, Verladung, Handwerker und Verwaltung. Diese Fabriken stellen unterschiedliche Verfahrenstechniken bereit, um aus dem gewonnenen Rohsalz, das gewünschte Produkt wie beispielsweise Kalidünger, Auftausalz, Speisesalz oder Pharmasalz herzustellen.

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